BiFlex-Industrie: Pionierarbeit für die Energiewende

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Können Elektrofahrzeuge mehr als nur mobil sein? Können sie dazu beitragen, unser Energiesystem zu stabilisieren und die Energiewende voranzutreiben? Mit diesen Fragen startet das Projekt »BiFlex-Industrie«, das die Potenziale von Elektrofahrzeugen als flexible Komponenten im Energieversorgungssystem erschließt.

Das Projekt »BiFlex-Industrie« stellt sich der Herausforderung, die fortschreitende Elektrifizierung des Verkehrssektors als Schlüsselelement der Energiewende zu nutzen. Angesichts eines geschätzten Strombedarfs von mehreren hundert GWh bis 2045 rückt das Projekt die Bedeutung von Fahrzeugbatterien aufgrund ihrer Standzeit, Leistungsfähigkeit und Speicherkapazität in den Fokus und ebnet den Weg für eine nachhaltige und effiziente Mobilität

Herausforderungen im Fokus

Die Nutzung der Flexibilität von Fahrzeugbatterien zur Stabilisierung des Energiesystems stellt eine komplexe Herausforderung dar. Insbesondere die Nutzung der kleinteiligen und schwer planbaren Flexibilitäten von Fahrzeugbatterien als Energiespeicher für die Mobilität bei gleichzeitiger aktiver Integration dieser in den Energiemarkt, stellt derzeit noch eine Herausforderung dar. Im Rahmen des Projekts BiFlex-Industrie wird darin vor allem die Chance gesehen, Mobilität und Energieversorgung enger miteinander zu verknüpfen und Synergien zu schaffen. Wie Dr. Robert Kohrs, Gesamtprojektleiter von BiFlex-Industrie, betont: »Mit neuen Ansätzen und durch unsere Forschungsarbeit wird die Mobilitätsinfrastruktur nicht zu einer Belastung, sondern zu einer wichtigen Säule der Energiewende«. Die Notwendigkeit, technologische Innovationen mit neuen Geschäftsmodellen zu kombinieren, treibt das Projekt voran.

Innovation durch Zusammenarbeit

Das übergeordnete Ziel von BiFlex-Industrie ist es, den Nutzen von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten für Unternehmen und energiewirtschaftliche Geschäftsmodelle herauszuarbeiten und zu demonstrieren. Insbesondere soll aufgezeigt werden, wie Flotten als Keimzelle für Flottenkraftwerke dienen können, sowohl zur Betriebsoptimierung der Unternehmen als auch zur Stabilisierung des Stromsystems. Die enge Zusammenarbeit von insgesamt 16 Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Universitäten im Projekt verspricht, dass nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und Standards für die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energiesystem entstehen. Das Projekt profitiert von der Vielfalt der beteiligten Partner, die ihr Fachwissen und ihre Ressourcen einbringen, um gemeinsam an Lösungen für die Energiewende zu arbeiten.

Demonstratoren als Wegweiser

Die Implementierung von Demonstratoren an acht verschiedenen Unternehmensstandorten ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. In diesen realen Testumgebungen wird nicht nur die Machbarkeit der Technologie nachgewiesen, sondern auch die praktische Anwendbarkeit und Wirtschaftlichkeit des bidirektionalen Ladens im Unternehmensalltag demonstriert. Die Erfahrungen aus den Demonstrationsprojekten fließen direkt in die Weiterentwicklung der Technologie ein und ermöglichen die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für unterschiedliche Anwendungsfälle.

Perspektiven für die Zukunft

BiFlex-Industrie ist technologischer und ökonomischer Wegbereiter für eine emissionsfreie und flexible Mobilität, die das Energiesystem aktiv unterstützt und zugleich die Kosten für Unternehmen senkt. Die Ergebnisse von BiFlex-Industrie werden nicht nur dazu beitragen, Elektrofahrzeuge in das Energiesystem zu integrieren, sondern auch die Grundlage für weitere Innovationen im Bereich der Elektromobilität und der Energiesysteme schaffen. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz und dem breiten Konsortium aus Akteuren verschiedener Branchen trägt das Projekt dazu bei, die Vision der Energiewende und einer nachhaltigen Zukunft zu verwirklichen.